«Sintra – the world’s capital of romanticism»
Musik- und Gartenreise zu den märchenhaften Gärten
und Palästen in Sintra, Portugal
29. April bis 5. Mai 2025
Konzept und Reiseleitung – Andreas Fischer & Nadja Saminskaja
Der berühmte englische Aristokrat, Dichter und Lebemann Lord Byron kam 1809 nach Sintra und war derart gerührt und beeindruckt von der Schönheit des Ortes, der Landschaft und seiner Gebäude, dass dies zum berühmten Zitat aus seinem Gedicht «Childe Harolds Pilgrimage» führte: «Sintra’s Glorious Eden». In einem Brief an seine Mutter schrieb Lord Byron:
«Das Dorf Sintra ist in jeder Beziehung wohl das Herrlichste in Europa, es enthält natürliche wie auch künstliche Schönheiten: Paläste, Gärten mitten in Felslandschaften, Wasserfälle, Abgründe, Klöster in höchster Höhe in unmittelbarer Nähe des Meeres und dem Fluss Tagus. Der Ort vereinigt in sich die Wildheit des westlichen Hochlands in England und der Landschaft Südfrankreichs.»
Märchenhafte Gärten UND Parkanlagen
in Portugal
Länder mit bekanntermassen grossartigen Gartenkulturen in Europa – dies sind sicher England, Frankreich, auch Italien, vielleicht noch Deutschland und Österreich, doch wer würde gleich an Portugal denken.
Mit grossem Erstaunen stellten wir fest, dass die erste eigentliche Weltmacht – Portugal – auch in ihren Gärten und Palastanlagen eine unglaublich reichhaltige Kultur hervorgebracht hat, insbesondere in jenen in Sintra an der Küste Portugals unweit von Lissabon.
Diese kleine Ortschaft Sintra, während Jahrhunderten die Sommerresidenz der portugiesischen Könige, beherbergt einige der aussergewöhnlichsten Gärten, Parkanlagen und Paläste Europas, die unmittelbar aneinander angrenzend über die vergangenen 500 Jahre entstanden sind. Im Jahr 1995 wurde die Serra de Sintra (das alte Sintra und Umgebung) mit 946 Hektaren als erster Ort in Europa in die Liste der Kulturlandschaften des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
Die erste Weltmacht
Eine erste Hochblüte erlebte Portugal Ende 15./ Anfangs 16. Jahrhundert mit der Eroberung der Weltmeere durch Vasco da Gama. Insbesondere aus seinen Kolonien Indien und Brasilien brachten die Eroberer sagenhafte Reichtümer – Gewürze, Gold und Diamanten – zurück in dieses kleine Land, welches im folgenden Jahrhundert zum ersten eigentlichen Global Player wurde. Der Einfluss der Portugiesen reichte bis nach China und Japan, wo sie die ersten Europäer waren, die im 16. Jahrhundert mit Japanern zusammentrafen.
Je mehr wir uns während der letzten Monate in die Garten- und Architekturgeschichte Portugals vertieften, desto mehr mussten wir feststellen, dass hier in einer einmaligen Art und Weise Einflüsse aus Europa, aus dem arabischen Raum, aber auch aus dem fernen Osten zusammengeflossen sind und einen ganz eigenen unverkennbaren Stil geschaffen haben.
Die Manuelinik
König Manuel I. und sein Vorgänger Joao II. waren weitsichtige Strategen, die im Laufe des 15. Jahrhunderts Schiffbau- und Schifffahrtstechniken so sehr verbessert haben, dass die portugiesischen Kapitäne mit ihren Schiffen in wenigen Jahrzehnten die Weltmeere beherrschten und schliesslich 1498 mit einer Flotte, angeführt von Vasco da Gama, Kalikut an der Malabarküste erreichten und damit den Seeweg um das Kap Horn nach Indien entdeckt haben. Dieser Erfolg hat in jenen ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts den Stil Manuels – die Manuelinik, die uns auf unserer Reise ständig wieder begegnen wird – miterschaffen.
Das Mikroklima Sintras
Das besondere Klima im Sintra-Gebirge – durch die Meeresnähe feucht und eher kühl – ist der Hauptgrund, warum sich der portugiesische Adel bereits vor Hunderten von Jahren für diesen Ort entschieden hat. Nicht weit weg von Lissabon konnte man sich in den heissen Monaten in angenehme Temperaturen zurückziehen und es sich in einer wunderschönen, hügeligen Landschaft gut gehen lassen.
Diese klimatischen Bedingungen zogen vor allem im 18. und 19. Jahrhundert mehr und mehr hochgebildete und vermögende Ausländer an, welche bestehende Gebäude renovierten, ausbauten und mit wunderschönen, ganz unterschiedlich grossen Parkanlagen umgaben. Diese zeichnen sich ebenso alle dadurch aus, dass sie beeindruckende botanische Sammlungen beherbergen, die in ihrer Gesamtheit in Europa einzigartig sind.
Ferdinand II. & sein Parque e Palacio da Pena
Eine der zentralen Figuren auf unserer Reise ist Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha (1816 – 1885), der Prinzgemahl der portugiesischen Königin Maria II. Er ist eingegangen in die Annalen als Künstlerkönig, Erschaffer und Erbauer des Parque e Palacio da Pena, des bekanntesten Wahrzeichens von Portugal, das wenige Jahrzehnte später Ludwig von Bayern zum Bau seines Schlosses Neuschwanstein inspirieren sollte.
Alles dreht sich heute um diesen Palast mit seinem 85 Hektar grossen Park im malerischen Sintra-Gebirge, unmittelbar an den Gestaden des Atlantiks. Zusammen mit dem Palacio National, dem Sommersitz der portugiesischen Könige in der Ortschaft Sintra, haben diese beiden Paläste die grösste Ausstrahlung und ebenso die grösste Bedeutung für die nationale Identität Portugals.
Quinta da Regaleira & Quinta de Monserrate
Nicht weniger reizvoll sind zwei weitere Juwelen: märchenhafte Paläste mit ihren idyllischen, subtropischen Gärten – die Quinta de Monserrate und…
…. die Quinta da Regaleira. Es sind Fantasie-Anlagen, gebaut von ungeheuer reichen Kaufleuten aus England und Brasilien, die sich ihr eigenes Paradies auf Erden erschaffen haben.
Queluz und Lissabon
Zwischen Lissabon und Sintra liegt ein weiteres unserer Ziele, der Königspalast Palacio National de Queluz, ein «kleines Versailles» mit barockem Park in einem aussergewöhnlich guten Zustand. Auf einem eintägigen Ausflug nach Lissabon erwartet uns unter anderem der älteste botanische Garten Portugals, das Hieronymus-Kloster in Belem und das weltbekannte Gulbenkian-Museum.
Poesie einer einmaligen Kulturlandschaft
Auf unserer Reise tauchen wir ein in eine poetische Landschaft, in der nicht nur viel Zauberhaftes gestaltet, sondern über die auch in den unglaublichsten Worten geschrieben wurde. Als der Komponist Richard Strauss nach Sintra kam, jubelte er:
«Das ist der glücklichste Tag meines Lebens. Ich bin nach Italien, Sizilien, Griechenland und Ägypten gereist, aber ich habe niemals irgendetwas gesehen, was dem Park von Pena gleicht. Dies ist der wahre Garten des Zauberers Klingsor – und hier, oben darüber, ist die Burg des Heiligen Grals.»
Musik
Auf unseren Reisen spielt die Musik natürlich eine besondere Rolle – sie eröffnet uns eine weitere Dimension, welche die Reise bereichern und unsere Erlebnisse vertiefen soll. Wir werden von einem Kammermusikensemble begleitet, das an ausgewählten Orten, auch in der Natur, Konzerte spielen und die Verschmelzung von Musik und Natur erlebbar machen wird. Insbesondere in der Zeit der Romantik kann man diese beiden kaum voneinander trennen. So viele Komponisten liessen sich unmittelbar von der Natur inspirieren und haben grossartige musikalische Landschaftsbilder erschaffen. An einem Abend werden wir auch ein Konzert des traditionellen portugiesischen Musikstils – Fado – besuchen.
Fazit
Was hat Menschen unterschiedlicher Herkunft und Zeiten dazu gebracht, so viel Arbeit, Zeit und Vermögen in ihre Visionen und Fantasien zu stecken? Es ist eine grandiose, felsige Landschaft mit einer aussergewöhnlichen klimatischen Situation, die botanisch praktisch alles möglich macht, also ideale Voraussetzungen für die gewagtesten Gartenideen und -träume.
Wir laden Sie herzlich ein, diese zauberhafte Welt mit uns zu entdeckten.
Ihre/ Eure – Nadja & Andreas
«I must just observe that the village of Sintra is the most beautiful, perhaps, in the world very far superior to my expectation…» Lord Byron, 1809