Gartenreisen mit Musik oder Musik in Gärten
Wir – Andreas Fischer und Nadja Saminskaja – begrüssen Sie herzlich auf unserer Website. Unsere Aktivität als Organisatoren und Leiter von Garten- und Musikreisen entstand als direkte Erweiterung dessen, was wir als künstlerische Co-Leiter der Konzertreihe «Kulturzelt.ch – Konzerte im Kulturzelt im Park Seleger Moor» anbieten: wir streben in unseren Konzertprogrammen eine Verschmelzung von Musik und Natur an.
Das «Kulturzelt auf Reisen»:
Wir zeigen Ihnen, was uns selbst begeistert. Wir besuchen Orte und Landschaften mit grossartigen Gärten und Gebäuden, in denen wir, so wie wir es seit 2017 im Park Seleger Moor machen, Musik zum Erklingen bringen. Mit diesen Reisen verbinden wir alle unsere Interessen und Tätigkeiten – als Musiker, als Gestalter von Gärten und Reise-Enthusiasten.
«All inklusive»:
Wir legen auf unseren Reisen sehr viel Wert darauf, dass die Reiseteilnehmer sich als unsere Gäste fühlen und sich während der Reise um nichts kümmern müssen, um in jene Geschichte, die wir zusammen erleben, möglichst vollständig eintauchen zu können. Ausser für den Einkauf von Souvenirs werden Sie Ihr Portemonnaie also nie rausnehmen müssen.
Unser Hintergrund
Wie kamen wir überhaupt dazu, Garten- und Musikreisen zu organisieren und anzubieten?
Seit Jahrzehnten bereits haben wir spartenübergreifend mit Kunst zu tun. Zu Beginn war es vor allem die Musik, aber – ebenso in der Freizeit – auch die Natur und die Küche, die uns zur Passion wurde. Wir erzählen Ihnen im Folgenden aus unserer Vergangenheit, die verschlungenen Wege, die schliesslich zu dieser weiteren Tätigkeit als Organisatoren von Reisen mit dem Fokus auf Gärten und Musik geführt haben.
Nadja: Ich lebte bereits in meiner Kindheit sehr intensiv mit der Musik, zwei meiner älteren Geschwister sind auch Musiker, und so habe ich seit frühester Kindheit immer Musik gehört, wollte dies auch sehr bald selber tun. So war es nach einem kleinen Cellisten und einer kleinen Pianistin die logische Konsequenz, dass ich Geige spielen sollte. Bald schon kam bei mir das Klavier dazu, welches schliesslich das Rennen gewann.
Andreas: Bei uns waren es die Eltern, die in ihrer Freizeit Geige spielten, unser Vater auch noch Bratsche. Regelmässig kamen sie mit Freunden zusammen, um Kammermusik zu spielen. Diese ersten Eindrücke führten dazu, dass ich ebenfalls Geige spielen wollte. Das Klavier kam bei mir dann auch dazu, blieb aber auf dem Posten der 2. Geige stecken.
Nadja: In unserer Familie gab es neben der Musik noch ein anderes Thema. Es hatte mit dem Beruf meines Vaters zu tun. Er arbeitet heute noch als Kunsthistoriker und ist spezialisiert auf byzantinische Kunst. Er brennt für alles, was mit Kunst, vor allem natürlich mit der bildenden Kunst zu tun hat. Seine Leidenschaft hat auf jeden Fall meine Geschwister und mich stark beeinflusst. Tausende Gespräche über Gemälde, Skulpturen, Literatur, aber natürlich auch über Musik haben unser Leben und meinen Blick auf alles, was mit Kunst zu tun hat, geprägt.
Andreas: Unsere Mutter hat uns, neben der Musik, in die Mysterien der Natur eingeweiht. Wir hatten das Glück, auf dem Land zwischen Zug und Zürich aufzuwachsen, in einem Haus mit grossem Garten, ganz in der Nähe vom damals schon sehr bekannten Park Seleger Moor. Sie hat uns gezeigt, wie man Schlangen und Eidechsen fängt. Auch durften wir viele verschiedene exotische Tierarten zu Hause halten. Bereits während meiner Jugendzeit entstand dann ein immer grösseres Interesse für die Pflanzenwelt. Ich durfte im Garten erste Gestaltungen selber ausführen, zuerst waren es kleine Biotope, die mit den Jahren aber immer grösser wurden.
Neben der Musik und der Natur gab es noch eine weitere Sache, die in unserer Familie eine überaus wichtige Rolle gespielt hat: das gute Essen. Unsere Eltern haben uns schon als Kinder zu besonderen Anlässen in Sterne-Restaurants mitgenommen. Dies hat unseren Blick auf die Kochkunst geprägt.
Nadja: Noch zu Sowjetzeiten in Moskau aufgewachsen, haben ich mit meiner Familie vor allem Ende der 80er-, Anfangs der 90er-Jahre, die total chaotisch waren, sehr harte Zeiten erlebt, oft gab es in den Läden buchstäblich nichts zu kaufen. Trotzdem gelang es unseren Eltern, aus dem Wenigen, was wir hatten, sehr viel zu machen und zu zaubern. Es waren kuriose Umstände, die damals zu einer Freundschaft zwischen meinen Eltern und französischen Adligen führte. So hatte ich bereits als siebenjähriges Mädchen das erste Mal die Gelegenheit, in Frankreich das «echte Leben der Haute Volée» kennenzulernen. Ich durfte dort in einem Schloss wohnen und das Leben auf französische Art geniessen. Zusammen mit meinen Geschwistern spielte ich damals auch an ein paar Hauskonzerten, eines davon tatsächlich im Garten dieses schönen Schlosses. Der Kontrast zum Leben in der damaligen Sowjetunion konnte nicht grösser sein und, obwohl ich mir damals kaum Gedanken gemacht habe, wie sehr sich diese beiden Welten unterschieden, haben jene paar Wochen in Frankreich meine Sichtweise aufs Leben stark beeinflusst.
Andreas: Auch bei mir gab es diese Faszination. Schlösser und ihre romantischen Gärten begannen mich schon früh, in ihren Bann zu ziehen. Zu tun hatte es sicher mit den Märchen und Sagen, die uns von unserer Mutter erzählt wurden: magische Welten mit Prinzen und Prinzessinnen. Schätze, die gehoben werden und Drachen, die besiegt werden mussten. Dies war meine Welt, die in alle Richtungen Konsequenzen hatte. Ich kaufte mir lebendige Drachen: Leguane, Basilisken und andere kleine Ungeheuer. In den Ferien suchten wir Fossilien. Dabei waren jene für mich immer Juwelen, die ich zu Hause auch präparierte und ausstellte. In späteren Lebensphasen habe ich in der Welt der Pflanzen nach jenen Unikaten gesucht – bei Orchideen und Farnen. Heute sind es vor allem aussergewöhnlich schön wachsende Bäume, z.B. Japanische Ahorne und Azaleen für Gärten, die ich gestalte.
Ich erlebte ich in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene wunderschöne Natur- und Gartenreisen, mehrere nach Marokko, nach England, aber auch nach Indien, in faszinierende Gebirgslandschaften nach China und in die Urwälder der Redwoods in Kalifornien. Doch auf eine ganz andere Weise fand ich während der vergangenen Jahre auch über die Küche zur Natur: mehr und mehr entdeckte ich für mich selbst, welchen Unterschied es ausmacht, wenn man die Kräuter für die Küche nicht kauft, sondern direkt frisch aus dem eigenen Kräutergarten nehmen kann. Insbesondere im mediterranen Garten tritt eine einmalige Beziehung zwischen Ästhetik und Funktion zu Tage: Rosmarin, Lavendel, Thymian oder der Olivenbaum, die archetypisch für die mediterrane Kulturlandschaft, den mediterranen Garten aber genauso für die mediterrane Küche stehen. In diesem aussergewöhnlichen Fall können Küche, Garten und Natur kaum voneinander getrennt werden. Gleichzeitig stehen diese Pflanzen auch für ein Lebensgefühl. Denkt man an die Provence – an St. Remy, Arles oder Les Beaux – es ist auch eine olfaktorisch sehr intensive Welt, welche die Menschen immer schon faszinierte.
Nadja: In meinem Fall war es Marrakech, da erlebte ich diese Intensität das erste Mal – auf allen Ebenen: in der Roten Stadt, wie sie auch genannt wird, kumulierte Sinneserleben für mich, wie ich es mir vorher kaum vorstellen konnte. Es war auch das erste Mal, dass ich auf diese Weise Musik in Gärten erlebt habe: arabische Paradiesgärten, umschlossen von hohen Mauern, die erfüllt sind von einer Ruhe, welche nur vom Plätschern der obligaten Brunnen durchbrochen wird. Unsere Reiseteilnehmer haben es ebenso wie ich genossen, beim Eindunkeln diese zauberhafte Atmosphäre eines Kammermusikkonzertes, ergänzt durch die letzten Vogelstimmen, zu erleben. Diese Verbindung von Musik und Natur hat etwas ausgesprochen Faszinierendes. Darum geht es bei unseren Reisen – wir möchten unseren Gästen genau solche wunderbaren Erfahrungen ermöglichen.
Andreas: Über eine persönliche Bekanntschaft mit Robert Seleger, dem Gründer des Park Seleger Moor, den ich in den 80-er, aber vor allem in den 90er-Jahren immer wieder in seinem Park erlebte und mich mit ihm austauschen konnte, bin ich jenem Park, der uns als Kinder von unserer Mutter vorgestellt wurde, immer näher gekommen. Im Herbst 2017 haben mein Bruder Dominik und ich dort ein erstes Konzert organisiert. Daraus ist unsere Konzertreihe «Kulturzelt.ch – Konzerte im Kulturzelt im Park Seleger Moor» entstanden. Dabei ist für uns der entscheidende Aspekt jener, dass sich hier in wunderbarer Weise Kunst und Natur begegnen können. Mittlerweile sind wir drei künstlerische Leiter, meine Frau Nadja ist 2020 zu uns dazu gestossen. Musik, aufgeführt in der freien Natur, hat ihren eigenen Zauber, den viele Menschen spüren und in den sie auch immer wieder eintauchen möchten. Auf unseren Reisen geht es natürlich um das Gleiche – wenn man so will, ist es das «Kulturzelt auf Reisen».
Wir danken Ihnen für Ihr Interesse.